Der Rübezahl-Wanderführer für aktive Wanderer im polnischen Riesengebirge...

Das Nemo-Zentrum für Wanderer und Naturfreunde
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Miedzylesie / Ramberg 5 - 58-512 Stara Kamienica             Legende
Riesengebirge / Isergebirge - Niederschlesien - Polen


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Tagebau bedroht Nemo und Kulturlandschaft des Hirschberger Tals

Unweit von Fischbach/Karpniki, dem einstigen Sommersitz der  Hohenzollern, ist am Fuß der Falkenberge ein Tagebau auf einer Fläche von 13 ha geplant – bis in 50 m Tiefe soll Feldspat, ein Rohstoff der Keramikindustrie, abgebaut werden. Dies würde neben Grundwasserabsenkung, Luftverschmutzung und Lärmbelästigung ein tägliches Verkehrsaufkommen von 120 LKWs bedeuten, die das „Tal der Schlösser und Gärten“ durchqueren würden – vorbei an historischen Orten wie Erdmannsdorf oder Lomnitz.

Seit 1996 haben Mittelsmänner der Krakauer Firma Euromarket Land rund um einen bestehenden, kleinen Steinbruch am Landeshuter Kamm aufgekauft, mit der Begründung, das Gebiet für sanften Tourismus erschließen zu wollen - der Landeshuter Kamm ist seit 1998 als Landschaftspark ausgewiesen. Mittlerweile ist die Firma Pol-Skal, eine Tochter von Euromarket, alleinige Besitzerin des Geländes. Beim polnischen Umweltministerium liegt zur Zeit ein Antrag von Pol-Skal  vor, 10,5 Millionen Tonnen Feldspat abbauen zu dürfen.

Auch am Westrand des Hirschberger Tals, am Beginn des Isergebirges in der Gemeinde Alt-Kemnitz/Stara Kamienica, hat Euromarket/Pol-Skal durch Privatleute eine Fläche von rund 100 ha im Landschaftsschutzgebiet erworben. Auch hier wurde den örtlichen Bauern das Land unter dem Vorwand der Pferdezucht und des Ökotourismus abgekauft. Zwischen den Dörfern Klein Kemnitz/Mala Kamienica, Seifershau/Kopaniec und Ludwigsdorf/Chromiec möchte man auf 100 ha ebenfalls Feldspat im Tagebau gewinnen. Das  Loch in der Landschaft würde sich über mehrere Kilometer erstrecken. Auch hier wären konstanter Lärm, verschmutzte Luft und trockene Brunnen die Folge, über 100 LKWs am Tag würden die malerischen Dörfer durchqueren. Die Gegend lebt seit einigen Jahren zunehmend von sanftem Tourismus und würde durch den Bergbau die einzige nachhaltige und ausbaufähige Erwerbsgrundlage verlieren.

In beiden Regionen gibt es starken Protest der örtlichen Bevölkerung, die den Bergbau ablehnt. In Fischbach/Karpniki hat sich ein „Verein  der Freunde Fischbachs“ (Towarzystwo Przyjaciol Karpnik) gegründet, der die Zerstörung der einzigartigen Kulturlandschaft verhindern will.

In der Gemeinde Alt-Kemnitz/Stara Kamienica ist mittlerweile durch die Überzeugungsarbeit der verschiedenen Initiativen der Rat der Gemeinde auch gegen das Pol-Skal-Projekt. Der Widerstand geht hier in erster Linie vom „Verein Seifershau“ (Stowarzyszenie Kopaniec) und dem holländischen Wanderverein NEMO aus. NEMO betreibt seit einigen Jahren ein Kultur- und Begegnungsprojekt für Polen, Holländer und Deutsche in unmittelbarer Nähe der geplanten Grube.

Die verschiedenen Initiativen und Vereine haben ein gemeinsames „Komitee zur Rettung unserer Kulturlandschaft“ gegründet, dem auch der Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur, Monumenta Silesiae e.V. sowie die Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch angehören.

Trotz ihres großen Engagements ist der Einfluss der örtlichen Initiativen begrenzt. Sie alle sind auch auf Hilfe „von aussen“ angewiesen. Wir bitten alle, die den Protest unterstützen wollen, sich schriftlich an den Vice-Wojewoden von Niederschlesien, der zuständig für den Bergbau ist, zu wenden:

Stanislaw Janik
Wicewojewoda Dolnoslaski Urzad Wojewodzki
Plac Powstancow Warszawy 1
PL 50-951 Wroclaw
waw1@uwoj.wroc.pl

Brief für Bürgemeister, Wojewoda (Provinz Niederschlesien) und Minister
Die unterzeichnenden Organisationen ersuchen Sie dringend, neuen Plänen, Tagebaugebiete im Riesen- und Isergebirge einzurichten, Ihre Zustimmung zu verweigern. Die Pläne der Firma Pol-Skal für Karpniki/Fischbach und Stara Kamienica/Alt Kemnitz wären eine Katastrophe für die kulturell bedeutende Landschaft. Das bedrohte Gebiet liegt am Rande mehrerer Nationalparks im Riesen- und Isergebirge im Südwesten Polens und ist aufgrund seiner außergewöhnlichen landschaftlichen Schönheit und seines reichen Kulturerbes von besonderem Wert. Die jahrhundertealte, historisch gewachsene Landschaft ist fast unverändert und besitzt, selbst im europäischen Vergleich, eine einzigartige Konzentration von Baudenkmälern: Schlösser und Burgen, alte Bauernhäuser, Mühlen, Kirchen und archäologische Ausgrabungsstätten. Aus diesem Grund ist das Gebiet ein wichtiger Teil des europäischen Kulturerbes, der verdient, erhalten und geschützt zu werden.

Die Bergbaupläne würden die verletzliche Landschaft buchstäblich verwüsten. Das Beispiel von Klopotnica/Neusorge bei Mirsk/Friedeberg zeigt die schädlichen Effekte eines Steinbruchs für die Landschaft und die Lebensqualität in der Umgebung. So wurden nicht nur der Umwelt, Kulturdenkmälern und der Landschaft irreparable Schäden zugefügt, auch jede nachhaltige Entwicklung, z.B. im ländlichen Tourismus, die örtliche Wirtschaft und Lebensqualität sind auf Dauer beeinträchtigt. Untersuchungen zeigen, dass die örtliche Bevölkerung keinerlei Nutzen aus dem Tagebau ziehen konnte: weder in Form von Arbeitsplätzen, noch gab es Investitionen, von den die lokale Wirtschaft oder die Gemeinschaft profitiert hätte. Im Gegenteil, die Gegend ist sichtlich ärmer geworden und heute ist eine breite Asphaltstraße, auf der pausenlos mit Steinen beladene Laster fahren, das dominante Merkmal des Dorfes. Regelmäßige Sprengungen verursachen große Staubwolken und die Bewohner fürchten die Freisetzung von Uran, das früher an gleicher Stelle abgebaut wurde, in die Luft.

Wir verstehen, dass Bergbau für die wirtschaftliche Entwicklung Ihrer Wojewodschaft wichtig ist, aber wir fordern Sie auf, den Bergbau in Gegenden auszubauen, die nicht primär vom Tourismus und der Kulturlandschaft leben. Wir bitten Sie weiterhin, die touristische Infrastruktur auszubauen und wirtschaftliche Aktivitäten im Riesen- und Isergebirge zu fördern, die nicht im Gegensatz zur Landschaft und ihren Kulturdenkmälern stehen. Wir denken, die Region bietet enorme wirtschaftliche Möglichkeiten, die der örtlichen Bevölkerung zugutekommen und Landschaft und kulturelles Erbe schützen. Mehrere regionale Komitees und Dorfgemeinschaften werden Ihnen in Kürze einen alternativen Plan vorstellen und möchten Sie für eine Zusammenarbeit gewinnen. Die unterzeichnenden Organisationen unterstützen diese Initiativen von Herzen und sind zu jeglicher Unterstützung bereit.

Wir zählen auf Ihre Einsicht und Handlungsbereitschaft, eine der schönsten Landschaften Polens (und Europas) vor Verschmutzumg und Zerstörung zu bewahren.
Hochachtungsvoll

 

NEMO Verein für freie Wanderer, Westerpark 2 NL 1013 RR Amsterdam Holland nemo@pz.nl tel: +31 20 681 70 13 fax: +31 20 681 70 13